Vor mittlerweile 5 Jahren saß ich an einem schwül-warmen Junitag in einer winzigen Pariser Wohnung umrahmt von endlosen erscheineden Meer aus ockerfarbenen Sandstein-Gründerzeitquarties nahe dem Plate d'Italy und hörte zusammen mit Philippe und anderen die brit. Rae and Cristian.
Ich erinnere mich heute daran, weil ich vor einigen Wochen einen musizierenden Sozialarbeiter aus Newcastle traf, der sich ebenfalls für die Gruppe begeistern konnte. Das das Ganze in der Türkei in einem Hotel-Hinterzimmer während eines CL-Spiels stand fand, machte das alles noch etwas surrealler. Ein Deutscher und ein Brite treffen sich in der Türkei um gemeinsam über ihre Lieblingsmusik zu reden... Hach herrlich, sage ich euch.
Zurück nach Paris:
Ich war für einige Wochen mit ein paar Freunden in Frankreich unterwegs. Nachdem wir uns in der Nähe von Toulouse bei Temperaturen um 37 Grad und anhaltender Trockenheit nach einer Woche zwischen Kieferwäldern und verschlafenen Dörfern die Decke auf dem Kopf fiel(und unser Sommerlage zu Ende war), fuhren wir nach Paris um dort noch einige Tage bei einem Dude zu verweilen.
Dazwischen Louvre, pere le chaisse, vivre francais, fettiger käse unter freiem Himmel, endlose Busfahrten und dem Gefühl grade eine gute Zeit zu haben.
Da unser Kumpel den wir im Sommercamp kennengelernt hatten, noch nicht genug Platz für uns kampierende Gesellen hatte, schliefen wir kurzerhand im Keller einer befreundeten Buchhandlung. Nach unzähligen Anekdoten zwischen deutsch-französischer Freundschaft, dem franz. Studentenprotest(eine Freundin in der Runde hatte es Tags zuvor in die Hauptnachrichtensendung geschafft!), den exorbitanten MieteSpiegel (60qm² für 1300 Euronen?) machten wir uns Tags darauf auf dem Weg in unsere neue Behausung in der Nähe des Place d'itlie.
Der Kumpel zog selber grade in die Wohnung ein, darum hatten wir keine Probleme uns in der noch leeren Wohnung bequem zu machen. Das einzige was es in dieser leeren Wohnung neben Stuck und Parkett gab, war eine kleine Musikanlage und an die 300 CDs, die er schon mal abgestellt hatte. Da wir nach einem langen Tag abends eh nicht mehr groß weggehen wollten, blicke ich müde und mit wenig Hoffnung auf seine CDS, aber was sah ich, der Mann hatte einen guten Geschmack, 70er NY-Brasil-Funk, TTC, Mafia 1 fry, Anticon und Doomsday. YEAH-HA, Abend gerettet.
Nach einigen Runden Wein, der Erkenntnis dass Französisch-Kenntnisse doch einen Nutzen haben können (sic!) wurden dann diese Perlen ausgepackt, an die ich mich immer wieder gern erinnere und auch eine intensive und schöne Zeit verbinde.
Rae und Christian ft. Veba - Spellbound erschienen 1998 auf Northern Sulphuric Soul
Die CD sollte bei Gefallen öfters bei Ebay für wenig Geld zu haben sein.
Die französischen Troublemaker verbinden jazzigen und orchestrale Samples mit staubigen Drum-Pattern zu sehr eingängigen und klangvollen Down-Tempo-Gesamtkunstwerk. Für Freunde von Rjd2 Deadringer und Freunde von DJ Shadow, sicher eine angenehme Kiste.
Troublemakers - Groover is Black, 2001 auf Doubts and Convictions.
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